Drei… Zwei… Eins… zählen die Fans von der Tribüne die Sekunden runter, dann erklingt die schrille Pfeife des Schiedsrichters. Der Kampf ist vorbei. Und Gamila Kanew gewinnt das erste deutsche Gold im Grappling bei den World Combat Games 2023 in Riyadh.

Gamila, die bei den Weltmeisterschaften schon zwei Mal so knapp im Finale verloren hatte, weint Tränen des Glücks. Im Hintergrund schwenkt der Bundestrainer Nico Pulvermüller die deutsche Fahne. “Ich bin so froh, dass ich endlich meinen Kampfgeist bis ins Finale beibehalten konnte und mich nicht mit Silber zufrieden gegeben habe. Ich habe alles dafür getan, Gold zu gewinnen”, sagt die Athletin, die auch Teamcaptain ist.

Doch Gamila ist nicht die einzige, die an diesem Tag glücklich ins Bett geht.

Jede ihrer Teamkolleginnen bringt eine Medaille nach Hause, eine unglaubliche Mannschaftsleistung!

Silber gibt es für Emily Günzler.

Bronze erreichen Darina Goldin, Kristina Rau und Laila Ohlhoff.

Es ist ein Erfolg, mit dem vor drei Jahren niemand international gerechnet hätte. So lange existiert das vom Ringerbund und dem Deutschen MMA Verband (DMMAV) berufene Nationalteam nämlich erst. Und so lange ist es auch erfolgreich.

Historisch wird Grappling von zentralasiatischen Ländern, sowie den USA, dominiert. Doch schon bei der WM 2022 in Pontevedra wurde Darina Goldin auf Anhieb Weltmeisterin, Gamila Kanew holte Silber, Laila Ohlhoff und Emily Günzler Bronze. Plötzlich ist deutsches Grappling der Frauen auf der Weltkarte ganz vorn mit dabei.

„Richtig geil, aber keine Überraschung“, sagt Bundestrainer Nico Pulvermüller zu dieser großartigen Leistung der Mannschaft. “Sie haben sich so sehr angestrengt und es ist einfach nur fair, dass der Erfolg sich ausgezahlt hat.”

Fünf Starterinnen bei den Combat Games und alle fünf auf dem Podium!

Dieses Team hat noch sehr viel vor sich.